Kann man eine Kultur verändern?
von Gabriele Walch
Die schnelle Antwort ist nein.
Kulturen entwickeln sich über Jahre und Jahrzehnte und sind weder direkt steuerbar noch direkt veränderbar. Zumindest nicht im Verständnis eines rein strukturellen Changevorhabens. Kulturen können nur entwickelt haben, weil Entwicklung ihre Logik und „Genetik“ ist.
Was bedeutet Entwicklung im Unterschied zu Veränderung?
Entwicklung ist in unserem Verständnis ein iterativer, emotional-sozial-systemischer Prozess, dessen schnellste Geschwindigkeit, langsam ist. So beschreibt es Walter Häfele, Organisationsberater und Mitbegründer des MCV Organisations.Entwicklung in einer zutreffenden und merk-würdigen Beschreibung.
Die Interventionen im Entwicklungsprozess sind eine Mischung aus strukturellen und kultivierenden Maßnahmen, die alle Ebenen der Organisation tangieren: die Aufbau- und Ablauforganisation, finanzielle und technische Ausstattungen ebenso wie Kommunikationsprozesse oder individuelle und gemeinsame Überzeugungen. Ein anziehendes und kraftvolles Bild der Zukunft gibt Halt, bestätigt die Sinnhaftigkeit des Entwicklungsprozesses und stärkt das Durchhaltevermögen der Führenden, Beteiligten und Betroffenen.
Aus Sicht der Organisationsberatung sprechen wir dann von einer Transformation, weil sie die gesamte Organisation betrifft und alle Mitarbeitenden, inklusive Führungsverantwortliche bis hin zum Management über Jahre hinweg fordert. Transformationsprozesse sind anstrengend, verbrauchen strukturelle und menschliche Ressourcen und können nicht einfach gemacht werden.
Es braucht viel Verständnis für soziale Systeme und Menschen, damit eine Transformation in ihrer Komplexität entsprechend gedacht, aufgesetzt, geführt, geleitet und gemanagt werden kann. Es werden Ressourcen und Kompetenzen gebraucht, wie sie auf jeder Großbaustelle selbstverständlich sind. Die Großbaustelle Transformation braucht viel Können, viele Köpfe, Hände und Herzen, viel Sinn und WHY, damit sie gelingen kann. Neben den Ressourcen, Kompetenzen und Können sind die Zuversicht in das System und das Vertrauen in die Menschen wesentliche Erfolgsfaktoren.
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Wir sind Expert:innen für Entwicklungsprozesse. Unser Vorgehen ist immer maßgeschneidert. Wir arbeiten mit den Menschen, ihren Ideen und Kompetenzen und orientieren uns am Zukunftsbild und den Veränderungszielen des Unternehmens.
Die Macht der Kultur
von Gabriele Walch
Wir erleben sie täglich – die Macht der Kultur. Zuhause in den eigenen vier Wänden, beim Eintritt in unser Unternehmen und beim Betreten des Büros, unterwegs in den Orten und Städten oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir machen mit, weil wir vertraut sind mit der Kultur – oder – wir passen uns an und tappen ab und zu in Verhaltensfallen – oder - wir machen nicht mit, stellen uns dagegen und ernten erstaunte, verständnislose oder gar böse Blicke und Reaktionen.
Kulturen beeinflussen unser Verhalten über bewusste oder unbewusste Regeln und prägen unser Verständnis für das, was „in Ordnung“ ist bzw. für das, was „ungehörig“ und damit nicht „in Ordnung“ ist. Sie wirken sich „mächtig“ auf das Individuum ebenso wie auf das Kollektiv, erzeugen Denk- und Verhaltensstrukturen und manifestieren sich in zunehmendem Maß. Die Kultur einer Organisation prägt diese nachhaltig, macht sie einzigartig und einmalig und verhält sich Veränderungen gegenüber eher resistent und bewahrend. Unabhängig davon, ob sie an Stellen funktional oder dysfunktional wirkt.
❓ KANN EINE KULTUR VERÄNDERT WERDEN?
Müssen wir uns mit einer Kultur, die sich über Jahre oder gar Jahrzehnte entwickelt hat, abfinden oder gibt es Chancen, sie zu beeinflussen, zu verändern oder zu entwickeln?
Eine Kultur entwickelt sich aus Werthaltungen, Überzeugungen, Bedürfnissen derjenigen Menschen, die über eine funktionale Macht verfügen. Diese stellen Menschen ein und entwickeln Strukturen, um den Zweck eines Unternehmens bedienen zu können und die Wertschöpfung sicherzustellen. Dies bedeutet, dass sich eine Kultur nur über eine systematische Reflexion des Status Quo ( … das, was bei uns üblich ist) und dem Aufzeigen von Dysfunktionalitäten verändern, bzw. weiter entwickeln kann.
Ob dies gemacht werden darf, ist eine große Frage. Wer lässt denn gern zu, dass das, was in einem Unternehmen seit Jahren auf eine bestimmte Art und Weise gemacht wird, wirklich angeschaut und hinterfragt werden darf, weil dadurch viel Bemühen, Überzeugungen und Entscheidungen der Vergangenheit in Frage gestellt werden könnte.
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Wir sind Expert:innen für die Entwicklung einer existenziellen Unternehmenskultur. Wir beraten und begleiten Sie selbst, Ihr Team oder Ihre Organisation in der Standortbestimmung, Zukunftsmodellierung und im Entwicklungsprozess. Unser Vorgehen ist immer maßgeschneidert. Wir gestalten Zeit und Raum für eine differenzierte Reflexion, die über eine rein fachliche Auseinandersetzung hinausgeht.
Kultivieren der Kultur
von Gabriele Walch
Kultivieren ist ein bewusstes, prozesshafte Gestalten und Umgehen mit Realitäten, Rahmenbedingungen, Umständen, Verhältnissen und Beziehungen. In einem Kultivierungsprozess werden die Menschen des Unternehmens involviert, damit sich das Neue entfalten kann. Wichtig sind vor allem jene Menschen in führenden Rollen, weil sie zuständig sind, dass die Aufbau- und Ablauforganisation für das Bedienen des Kerngeschäft und den Erhalt der Wertschöpfung funktioniert.
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Kultivieren ist das bewusste Führen und Entwickeln von Menschen und Strukturen. Es ist ausgerichtet auf den Erhalt der Lebensfähigkeit, sodass ein Unternehmen zukunftsfähig bleiben kann. Kultivieren ist eine dauerhafte Aufgabe der Führungsverantwortlichen, die nicht dem Zufall überlassen werden darf, weil nur dadurch eine Strategie und strategische Ziele nachhaltig umsetzbar sind.
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Für uns Organisationsentwickler:innen ist es eine der schönsten Aufgabe, Führungsverantwortliche und Mitarbeitende in diesem Kultivierungsprozess zu beraten und zu begleiten: Erfahrungen, Sorgen und Anliegen ernst nehmen, ansprechen und bearbeiten. Missverständnisse klären, Widersprüchlichkeiten aufdecken, auf das Wesentliche fokussieren. Unerschrocken, klar, höflich und konsequent kultivieren wir eine zielgerichtete menschliche Führung und effektives Zusammenarbeiten. Wir kultivieren dialogische Auseinandersetzung und schärfen das Bewusstsein für gute Erfahrungen, auf denen die Zukunft aufbaut.
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In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Freude und gutes Gelingen für das Kultivieren der Kultur in Ihrem Unternehmen und stehen gern mit Rat und Tat zur Seite, wenn Sie Unterstützung brauchen.
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Unsere kleinen Essays rund um die Kultur von Organisationen, erzählen von dem, was uns in der Beratungs- und Weiterbildungsarbeit begegnet, was uns als Berater:innen bewegt und von den Erkenntnissen, die wir mit den Leser:innen dieser Blogs teilen wollen.
Was ist Kultur?
von Gabriele Walch
Der Begriff ist wohl bekannt, vielleicht sogar berüchtigt, weil es wenig Fakten, kaum konkrete Vorstellungen und selten ein gemeinsames Verständnis dazu gibt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn außer Unternehmenswerten keine Arbeit an und mit der Kultur erfolgt. Was also ist Kultur, der so viel Macht zugesprochen wird?
✳ KULTUR IST ALL DAS, WAS BEI UNS ÜBLICH IST
Kultur ist, wie wir uns am Montagmorgen begrüßen, wer wem Kaffee bringt, wie und mit wem wir Pausen verbringen. Wie wir einander zu Meetings einladen und wer „sicherheitshalber“ mit eingeladen wird. Wie Mails geschrieben werden, wie geantwortet und wie CC gehandhabt wird.
Wie Führungskräfte ausgewählt und in ihre Rolle hineinbegleitet werden. Wie sie unterstützt und weitergebildet werden. Wie Vernetzung unter den Führungskräften organisiert wird oder zufällig stattfindet. Wie Zusammenarbeit organisiert und wie sie kultiviert wird. Welche geschriebenen oder ungeschriebenen Werte, Führungsgrundsätze oder „Codes of Conduct“ befolgt werden sollten und von wem sie nicht befolgt werden müssen.
Wie „man“ mit Veränderungen umgeht, wie sie kommuniziert, organisiert und integriert werden. Welche Standards eingeführt werden und wofür. Wo Verbindlichkeit eingefordert und wo Toleranz erwartet wird. Wie mit Spannungen umgegangen wird und Konflikte bearbeitet werden.
Wie Räume gestaltet werden und welchen Gestaltungsspielraum für Mitarbeitende oder Abteilungen es gibt. Wie auf Ordnung und Sauberkeit geachtet wird und wie mit den natürlichen Ressourcen Wasser, Licht und Luft umgegangen wird.
✳ Kultur zeigt sich in allem, was Menschen gestalten
✳ Kultur entwickelt sich aufgrund von bewussten oder unbewussten Normen und Kriterien
✳ Kultur sind Strukturen, die Menschen erschaffen
✳ Kultur ist das Umfeld, in dem unser Leben stattfindet
Und nun wünschen wir Ihnen viel Bewusstheit und gutes Gelingen für alles, was Sie kultivieren wollen!
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Unsere kleinen Essays rund um die "Kultur" in Organisationen erzählen von dem, was wir in der Beratung und Begleitung von Organisationen und Führungskräften in unserer OE-Projekt- und Weiterbildungsarbeit erleben, erfahren und lernen.
Wozu Strukturen gut sind
von Gabriele Walch
Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, beginnt für viele von uns wieder ein geregelterer Tagesablauf. Es gibt mehr Struktur, die unser Leben regelt und bestimmt. In unserer Agenda, im Kalender oder Outlook stehen Termine, die bestimmen, wo, wann und mit wem wir Zeit und Raum verbringen werden. Schulkinder leben mit Stunden- und Freizeitplänen, die mit den Terminkalendern der Eltern in eine größtmögliche Passung gebracht werden müssen.
Was ist das Gute an diesen Raum- und Zeit-Strukturen, wenn sie unsere Lebenszeit so eindrücklich bestimmen?
Menschsein findet immer in Gegebenheiten statt, die vielfältig und vielschichtig sind. Natürliche, soziale und gebaute Räume und Umgebungen in denen sich individuelles und gemeinsames Leben ereignet. Zeit, die wir mit anderen Menschen verbringen, um etwas Vernünftiges zu tun, produktiv zu sein, um etwas zu lernen, weiterzubringen, um etwas zu gestalten oder etwas zu erleben.
Strukturen haben eine Dienstleistungsfunktion – so beschreibt es Dr. Christoph Kolbe.
Strukturen ermöglichen, bereichern und unterstützen unser Menschsein. Sie ordnen und regeln Lebenszeit. Sie schaffen Zeit und Raum für Leben. Sie geben Energie, weil unser Leben auf etwas gerichtet ist. Ausgerichtet auf etwas, das im besten Fall auch sinnvoll ist.
Und nun wünschen wir Ihnen gutes Gelingen beim Start in den Herbst mit all seinen Gegebenheiten und Möglichkeiten für ein gutes (Berufs-)Leben.
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Unsere Beraterinnen und Berater sind Expert:innen für das Führen und Gestalten von Organisationen. Wir beraten Sie, Ihr Team oder Ihre Organisation orientiert an Ihren konkreten Fragen und Zielen. Unser Vorgehen ist immer maßgeschneidert. Wir schaffen Zeit und Raum für eigene Anliegen und eine differenzierte Reflexion, die über eine rein fachliche Auseinandersetzung hinausgeht.
Wie Spannungsfelder die Führungskultur verbessern können
von André Burtscher
„Always plan for the fact that no plan ever goes according to plan.” Ein Zitat des britisch-US-amerikanischen Autors und Unternehmensberaters Simon Sinek, das polarisiert. Der Satz erhitzte unlängst die Gemüter in einem meiner Ausbildungs-Workshops mit Führungskräften. Es wurden tiefe Gräben, unterschiedliche Haltungen und Weltbilder sichtbar, welche die Teilnehmer:innengruppe spalteten.
Wie genau sollen unsere Pläne sein? Was passiert, wenn wir unsere Pläne nicht einhalten? Wieviel Orientierung brauchen wir und wie gelingt es uns, die sich ausbreitende Komplexität zu handhaben? „Wir brauchen doch Planungssicherheit.“ – kam es von der einen Seite. „Komplexe Situationen können wir nicht planen oder vereinfachen.“ – kam es von der anderen Seite. Es war eine lebendige Diskussion und am Ende kamen wir zu keiner befriedigenden Lösung.
„Wir müssen also mit dem ´Sowohl-als-auch´ leben?!“ Das war das Ergebnis dieser spontanen Debatte. Solche Diskussionen sind aber trotzdem sehr fruchtbar. Ich erlebe sie immer wieder in Führungsklausuren. Genau in diesen Situationen können die Teilnehmer:innen die Chance ergreifen und ihre eigene Führungskultur weiterentwickeln. Die besagte Gruppe ließ sich in das Spannungsfeld der Unterschiede ein. Die beiden Seiten übten einen offenen, ehrlichen und leidenschaftlichen Umgang miteinander. Und am Ende der Workshop-Tage waren das Vertrauen und die Wertschätzung zueinander deutlich größer als noch davor.
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Unsere Beraterinnen und Berater sind Expert:innen für das Führen und Gestalten von Organisationen. Wir beraten Sie, Ihr Team oder Ihre Organisation orientiert an Ihren konkreten Fragen und Zielen. Unser Vorgehen ist immer maßgeschneidert. Wir schaffen Zeit und Raum für eigene Anliegen und eine differenzierte Reflexion, die über eine rein fachliche Auseinandersetzung hinausgeht.
Persönlich ist nicht privat
von Gabriele Walch
In meinen Beratungen stoße ich häufig auf ein vermischtes Verständnis von Persönlich und Privat:
✳ Persönlich ist das, was ich in und zu einer konkreten Situation erlebe, empfinde und denke.
✳Privat hingegen bin ich in meinen privaten Räumen, in meiner privaten Welt mit dem, was ich dort erlebe.
WESHALB IST DIE UNTERSCHEIDUNG WICHTIG?
Wenn wir in hoch komplexen Themen und Situationen effizient arbeiten wollen, brauchen wir eine persönliche Kommunikation.
Persönliche Kommunikation ist eine effektive Kommunikation: wenn wir einander mitteilen, was uns in unseren Aufgaben begegnet und bewegt. Wenn wir unterschiedliche Einschätzungen, Sichtweisen und Erfahrungen hören wollen und wirklich zuhören. Wenn wir Befindlichkeiten ernst nehmen, die zu einer Sache, zu einem Thema auftauchen. Wenn wir es miteinander schaffen, in alldem was uns bewegt, uns auf das fokussieren, was in dieser konkreten Sache bedeutsam ist.
Wir brauchen viel Bewusstheit und Übung für eine persönliche und effektive Kommunikation:
✳ Bewusstsein für die Zeit die zur Verfügung steht und ein sorgfältiger Umgang damit.
✳ Eine differenzierte Wahrnehmung, die eine faktische Beobachtung und die Beschreibung von Wirkung zu unterscheiden vermag.
✳ Aufmerksamkeit für das eigene und gemeinsame Zuhören, Denken und Reden.
✳ Verantwortungsübernahme für eigene Gefühle.
✳Entschlossenheit in der Ausrichtung und Fokussierung des Gesprächs.
Die Kultivierung dieser Kommunikation, die wir Dialog nennen, stiftet Vertrauen und ist Voraussetzung für das Bewältigen von komplexen Themen in unseren Realitäten.
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In unserer Begleitung und Beratung von Menschen und Organisationen legen wir großen Wert auf eine dialogische Kommunikation: "Kommunikation ist alles, was wir reden. Im Dialog reden wir über das Wesentliche." (Christoph Kolbe)
Über die Bedeutung Fragen zu stellen …
von Bruno Strolz
... als ich von der Schule nach Hause kam, fragte mich meine Mutter nie danach, was wir im Unterricht so alles gemacht haben. Nein. Sie fragte lediglich danach, welche Fragen ich gestellt habe ...
Warum war es meiner Mutter so wichtig, dass ich im Unterricht Fragen stelle?
Diese Episode aus meiner Schulzeit gibt mir die Gelegenheit eine Brücke zu meiner Seminararbeit im Rahmen des MCV zu schlagen.
Für mich ist es wesentlich, dass die Teilnehmenden am Beginn ihre Frage(n) zum anstehenden Thema formulieren, zu der sie fokussiert arbeiten möchten. Zu allererst beschäftigen sich alle mit ihrer jeweiligen aktuellen Situation und arbeiten dann die Frage(n) heraus, zu denen sie arbeiten möchten.
Die Frage ist deshalb so bedeutend, weil die Person Stellung bezieht. Weil sie sich angesprochen fühlt und sich damit beschäftigen möchte. Als Seminarleiter erlebe ich oft, dass sich die ursprünglich formulierte Frage verändert, in den Hintergrund tritt, sich eine neue Frage auftut, die wesentlicher erscheint. Es ist aber auch möglich, dass jemand auf die von ihm gestellte Frage – trotz aller Empfehlungen des Gegenübers – so schnell keine Antwort findet. Dann gilt es, frei nach Rainer M. Rilke, diese Frage liebzuhaben ...
Meiner Mutter war es deshalb so wichtig, dass ich im Unterricht Fragen stelle, weil ich damit zeige, dass ich zuhöre. Dass ich mich mit den Inhalten auseinandersetze und mit dem Einbringen einer Frage auch Stellung beziehe. Das bedeutet, dass ich das Thema verstehen will und es mir aneignen.
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Diese Erfahrung prägte mich für mein Leben und in meiner Arbeit als Organisationsentwickler und Seminarleiter. Seither stehen die Fragen und Anliegen der Menschen im Fokus. Darauf baut meine Beratung und Begleitung in Projekten und in Seminaren auf.
MCV Newsletter
Bewegendes aus unserer Arbeit mit Menschen und Organisationen
Wissenswertes, Merkwürdiges, Weiterführendes zum Nachlesen, Nachdenken und zur Inspiration.
Symposium Nachlese
Das war unser MCV Symposium
Ende Juni 2023 feierten wir das 50-jährige Bestehen des MCV mit einem Symposium im Ritter-von-Bergmann-Saal in Hittisau als Tagung, Werkstatt und Gastmahl für Gründer, Wegbegleiter:innen, Alumni, Kund:innen, Freunde und Interessierte. Unsere Leitidee „Die Leere voll von Möglichkeiten“ leitete uns in der Gestaltung der 1 ½ Tage und im gesamten Jubiläumsjahr. Im Symposium wagten wir unterschiedliche Blicke auf die beiden Phänomene und ihre Wechselwirkungen.
Mit klassischer Musik, Resonanzräumen, Meditationen, Erzählcafés, Impulsen und einem Kreativ-Atelier öffneten sich unterschiedliche Begegnungs- und Erfahrungsräume. Die Moderation gestalteten Daniela Steiner und Gabriele Walch. Bruno Strolz erzählte in einer spannenden Geschichte von der Entwicklung des 1973 gegründeten Management Center Vorarlberg bis heute und wie das (MA), "die Leere voll von Möglichkeiten" ins MCV kam und zum Leitmotiv des Jubiläumsjahres wurde.
Robert Schneider, der Vorarlberger Autor von "Schlafes Bruder" erzählte in einem wunderbaren Text von einer persönlichen Leere-Erfahrung. Sabine Muschik, eine promovierte Maschinenbauerin aus Stuttgart nahm uns mit auf ihren Weg durch die Transformation im Unternehmen, die sie auf Werte ausrichtet und von Anfang an bis heute mitgestaltet. Andrea Clopczik, Lehrende am IAP in Zürich führte uns gleich am Vormittag des ersten Tages in das Social Precensing Theater ein und öffnete unseren Kontakt zu uns Selbst, zur Mutter Erde und zum sozialen Feld, der Gemeinschaft der Teilnehmenden im Symposium. Monica Boos als MBSR-Trainerin leitete uns mit einen Body Scan zu mehr Awareness für den zweiten Tag.
Hannah Eberle begleitete uns mit ihrem Cello durch das gesamte Symposium und berührte uns mit ihrer Musikalität und Feinheit. Gemeinsam mit ihrem Vater, Christoph Eberle und ihren Geschwistern als Eberle 5 konnten wir ein kleines Konzert mit handverlesenen Musikstücken genießen.
Ein weiterer Höhepunkt des Symposiums war die Präsentation und Übergabe eines MCV Lerntagebuchs an die Teilnehmenden, das eine handwerkliche Meisterleistung von Christiane Eberle (Gestaltung), Mathias Mäser (Buchdruck) unter der bewährten Führung von Karin Guldenschuh gemeinsam mit Gabriele Walch (Redaktion) geworden ist.
Die kulinarische Begleitung übernahm Wolfgang Preuß von Emma&Eugen und begeisterte alle mit köstlichen Überraschungen und einer erfrischenden Professionalität. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte DJ Rino, der es meisterhaft verstand, die passende Musik zur aktuellen Stimmung unter den Gästen zu wählen. Der Abend endete mit fröhlichen, nahezu ausgelassen tanzenden Frauen und Männern.
Es waren berührende, bewegende und sehr inspirierende Tage mit wundervollen Menschen und ein gebührendes Fest für unser bemerkenswertes Vorarlberger Beratungs- und Weiterbildungsunternehmen. Wir wünschen unserem MCV und seinen Menschen von Herzen weiterhin eine gelingende Weiterentwicklung des Unternehmens in eine weitere Epoche und sind zuversichtlich, dass dies gelingen wird.
50 Jahre MCV
Wertorientierte und sinnstiftende Weiterbildung und Beratung
Nach 50 Jahren des Wandels im wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Umfeld der Unternehmen wie auch innerhalb des Management Center Vorarlberg, blicken wir zurück und in die Zukunft: Damals wie heute ist das MCV ein bewegender Partner für Menschen in führenden Rollen, die an unseren Weiterbildungen teilnehmen und von uns beraten werden. Damals wie heute begleiten wir OE-Prozesse, indem wir eine wertorientierte und sinnstiftende Entwicklung der Organisation mit ihren Menschen fördern, ermöglichen und nachhaltig sichern.
Was uns heute noch eigen ist und was uns auszeichnet ist unser Entdeckergeist, mit dem wir Menschen, Gruppen und Organisationen begegnen und gemeinsam ihre Situationen erkunden: Wer sind die Menschen in den Unternehmen? Welches sind die Werte, denen sie folgen, auf welche Zukunft richten sie sich aus? Was sind ihre Anliegen, was ihre Bedürfnisse? Wo sehen sie Gestaltungsmöglichkeiten, wo sind die Potenziale? Wo sehen sie ihre Freiheit und wo ihre Verantwortung?
Mehr denn je sind wir jetzt angefragt, bewusst und entschlossen einen bedeutsamen Beitrag für eine gute Zukunft zu leisten. Für den Menschen, die Organisationen und für unseren Planeten. Gemeinsam mit unseren Kund:innen entwickeln und gestalten wir vitale Strukturen in denen sich gesunde und motivierte Menschen auf eine anziehende Zukunft hin bewegen können.
50 Jahre MCV
Wie alles begann: Der Manager als Mensch
Vor genau 50 Jahren wurde das MCV Management Center Vorarlberg auf Initiative einer Gruppe junger Unternehmer und Führungskräfte von der Handelskammer Vorarlberg gegründet. Sein Entstehen war eine Antwort auf den regionalen Bildungsbedarf im Bereich der Unternehmensführung. Institutsgründer August Schäppi beschrieb die Entwicklungsphilosophie der Management Lehre des MCV so, dass es keine mechanistische Betrachtungsweise zuließ und deshalb auf ein geschlossenes Ausbildungsmodell verzichtete.
Die Unterstützungsangebote richteten sich an Einzelpersonen, Gruppen und die gesamte Organisation. Mit dem Bildungsangebot wandte man sich an den «Manager als ganzen Menschen» und legte großes Augenmerk auf die Kommunikationsfähigkeit und die physische und psychische Gesundheit. Die Entwicklungsunterstützung für Arbeitsgruppendiente vor allem der Förderung der Kooperationsfähigkeit und damit der Problemlösungskapazität. Die Entwicklung der Organisationen bedeutete damals die Anleitung und Unterstützung bei der gelenkten Erneuerung von Leistungsprogrammen, Arbeitsprozeduren und Strukturen im Sinne technisch-ökonomischer, funktionaler, sozialer und ökologischer Rationalität.
50 Jahre MCV
Unser Neuer Markenauftritt:
MCV Organisations.Entwicklung
Mit unserem neuen Markenauftritt und verschiedenen Aktivitäten feiern wir 2023 das Unternehmen mit seiner Beständigkeit und Wandelbarkeit. Wir würdigen das MCV und seine unterschiedlichen Wegbegleiter:innen und entwickeln neue Perspektiven. In einem Symposium erkunden wir das «[MA], die Leere, die voll von Möglichkeiten ist». Mit dem neuen Lerntagebuch bekräftigen wir unser Vertrauen in die Einzigartigkeit der Führungspersönlichkeiten, die verantwortungsbewusst ihre Organisation und deren Menschen in eine gute Zukunft bewegen.
Wir danken allen Beteiligten, die uns auf diesem Weg unterstützten. Allen voran unserer Kommunikationsberaterin Mag. Karin Guldenschuh, die Fachtexte in eine verständliche Sprache übersetzte und unsere Sensibilität für eine gute Markenkommunikation schärfte. Christiane Eberle verwandelte das, worum es uns im Kern geht in eine visuelle Sprache und unterstützte uns im Redesign unserer wesentlichen Modelle. Das Lerntagebuch ist nicht nur inhaltlich, gestalterisch, sondern auch handwerklich ein kleines Kunstbuch, an dem sich unsere Teilnehmenden in den Weiterbildungen, Beratungs-Kund:innen und Kooperationspartner:innen erfreuen. Einem unserer Gründer und Mitdenker gebührt ein besonderer Dank: für seine Begleitung in der Entwicklung des Symposiums wie auch für Inspiration, tiefes fachlich-inhaltliches Wissen und Erfahrungen in der OE-Beratung, danke Dir, Walter Häfele.
MCV Organisationsentwicklung
Wir wissen, was bewegt
Wir blicken zurück und in die Zukunft: Damals wie heute ist das MCV ein bewegender Partner für Menschen in führenden Rollen, die an unseren Weiterbildungen teilnehmen und von uns beraten werden. Damals wie heute begleiten wir OE-Prozesse, indem wir eine wertorientierte und sinnstiftende Entwicklung der Organisation gemeinsam mit den Beteiligten fördern, ermöglichen und nachhaltig sichern.
Mit dem uns eigenen Entdeckergeist begegnen wir Menschen, Gruppen und Organisationen und erkunden gemeinsam ihre Situationen: Wer sind die Menschen, was sie macht sie aus? Welches sind die Werte, denen sie folgen, auf welche Zukunft richten sie sich aus? Was sind ihre Anliegen, was ihre Bedürfnisse? Wo sehen sie Gestaltungsmöglichkeiten, wo sind die Potenziale?
Wir klären Anliegen und schärfen diese mit Blick auf das größere Ganze. Wir gestalten das Zusammenarbeiten im Hier und Jetzt und bewegen uns miteinander auf die gute, anziehende Zukunft hin.
Sprache schafft Wirklichkeit
wissen, was bewegt
Wir reden und sprechen. Zueinander, miteinander, übereinander. Eher selten sind wir uns der Bedeutung des Gesagten vollkommen bewusst. Sobald wir Worte ausgesprochen haben, sind sie Realität und wirken. In Krisenzeiten kommt dem, was gesagt wird, eine noch größere Bedeutung zu. Wenn du in Krisenzeiten etwas zu sagen hast, dann achte nicht nur auf Deine Gedanken, sondern vor allem auf Deine Worte. Sie wirken real im anderen. Ob sie unterstützend, hilfreich, Halt gebend, verbindend wirken, liegt an Deiner (inneren) Absicht:
Was sollen meinen Worte bewirken?
Wem sollen sie wie nützen?
Wer sind meine Zuhörerinnen, meine Zuhörer?
Wie erzähle ich von dem, woran ich glaube, wovon ich überzeugt bin?
Wovon spreche ich?
Wovon lieber (noch) nicht?
Sprache schafft Wirklichkeit. Sie verbindet Menschen oder irritiert sie. Sie öffnet einen Gesprächsraum oder verschließt ihn. Sie gibt Sicherheit und Orientierung oder verwirrt. In unserer Sprache zeigen wir uns. Wer wir sind, wie wir denken, wahrnehmen, fühlen und spüren. Ob wir auf das Du ausgerichtet, in Kontakt und Beziehung sind oder nur darüber reden und interpretieren. Achten wir auf unsere Sprache und unsere Worte. Vor allem in Zeiten der Unsicherheit und Flüchtigkeit.